
Corona-Lockdown : Der harte Kampf um Akzeptanz
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Eine Frau geht Anfang Januar in der Frankfurter Innenstadt an einem geschlossenen Laden vorbei. Bild: dpa
Je schwerfälliger das Impfen vorankommt, desto mehr wird auf Beschränkungen gesetzt werden. Das bedeutet aber nicht, dass man auf Begründungen und zumindest den Versuch einer Strategie verzichten kann.
Jeder Todesfall, den man hätte verhindern können, ist einer zu viel. Mit Todeszahlen wird Politik gemacht, werden auch Ängste geschürt. Das gilt auch mit Blick auf diejenigen, die nach einer Impfung sterben. Bisher gibt es nach Millionen Impfungen gegen Corona wenige Nebenwirkungen, die in dem erwartbaren Rahmen blieben, sowie eine kleine Zahl von Todesfällen in einem engen zeitlichen Zusammenhang zur Immunisierung.
Auch wenn es sich offenbar in der Regel um hochbetagte, teils schwer erkrankte Patienten handelt – alles muss restlos aufgeklärt werden. Denn es geht um die Akzeptanz der ohnehin verbesserungsbedürftigen Impfkampagne insgesamt.
Je schwerfälliger das Impfen vorankommt, desto mehr und intensiver wird auf „Lockdown“-Maßnahmen gesetzt werden. Auch hier muss man sich allerdings vor Ermüdungserscheinungen und Akzeptanzproblemen hüten. Die Notwendigkeit weiterer Beschränkungen bedeutet nicht, dass man auf Begründungen und zumindest den Versuch einer Strategie verzichten kann.
Nicht ohne Grund nannte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) eine Schließung des öffentlichen Nahverkehrs „albern“, und sein niedersächsischer Kollege Stephan Weil (SPD) rät davon ab, schon jetzt von einem Lockdown bis Ostern zu sprechen. Und wer das Homeoffice zur Pflicht machen und zugleich alle Schulen und Betreuungseinrichtungen schließen will, sollte gleich sagen, dass nur eins geht: Richtig arbeiten oder sich wirklich um Kinder kümmern.

Verantwortlicher Redakteur für „Zeitgeschehen“ und F.A.Z. Einspruch, zuständig für „Staat und Recht“.
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