https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/horst-seehofer-islam-gehoert-doch-nicht-zu-deutschland-15496891.html

Neuer Innenminister : Seehofer: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“

  • Aktualisiert am

Deutschlands neuer Innenminister Horst Seehofer spricht Klartext: „Nein. Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Bild: AFP

Kaum im Amt, sorgt Deutschlands neuer Innenminister gleich für Gesprächsstoff. In einem Interview spricht Horst Seehofer über christliche Traditionen, Rituale und das Zusammenleben mit Muslimen.

          1 Min.

          Der neue Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hält den Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ für falsch. „Nein. Der Islam gehört nicht zu Deutschland“, sagte Seehofer der „Bild“-Zeitung (Freitagsausgabe). Deutschland sei durch das Christentum geprägt, dazu gehörten der freie Sonntag, kirchliche Feiertage und Rituale wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten.

          „Die bei uns lebenden Muslime gehören aber selbstverständlich zu Deutschland“, fügte Seehofer hinzu. Dies bedeute jedoch nicht, „dass wir deswegen aus falscher Rücksichtnahme unsere landestypischen Traditionen und Gebräuche aufgeben“.

          Der Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ war durch den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff und seine Rede zur Deutschen Einheit im Jahr 2010 bekannt geworden und hatte immer wieder zu Diskussionen geführt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihn mehrfach und ausdrücklich unterstützt.

          Seehofer kündigte an, wieder Islamkonferenzen einberufen zu wollen, um die Probleme der Integration von Muslimen in Deutschland zu diskutieren. Die Islamkonferenz sei ihm wichtig. „Wir müssen uns mit den muslimischen Verbänden an einen Tisch setzen und den Dialog suchen und da wo nötig noch ausbauen“, sagte Seehofer. Muslime müssten „mit uns leben, nicht neben oder gegen uns“. Um dies zu erreichen, seien gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme erforderlich. „Das erreicht man nur, wenn man miteinander spricht.“

          Weitere Themen

          Zahl der Vertriebenen stabil bei vier Millionen

          Ukrainer in der EU : Zahl der Vertriebenen stabil bei vier Millionen

          Trotz der russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung und Energie-Infrastruktur der Ukraine haben nicht mehr Menschen das Land verlassen. In Brüssel wird die Sorge vor einer „Solidaritäts-Müdigkeit“ laut.

          Topmeldungen

          Gegen Till Lindemann, hier bei einem Rammstein-Konzert in Berlin im Jahr 2019, werden aktuell Vorwürfe wegen sexueller Belästigung erhoben.

          Rammstein-Konzerte : Keine „Row Zero“ in München

          In München soll die Band Rammstein von Mittwoch an viermal auftreten. Im Stadtrat ist nach den jüngsten Vorwürfen gegen Till Lindemann eine Debatte um Sicherheit bei Konzerten entbrannt.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.