
Hans-Georg Maaßen : Eine Werteunion gekränkter Persönlichkeiten
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Hans-Georg Maaßen, neuer Vorsitzender der „Werteunion“. Bild: dpa
Den Gefallen eines Parteiaustritts wird der einstige Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz der CDU kaum tun. Denn dessen gewagte Provokationen sind ja vor allem Ausdruck einer gekränkten Persönlichkeit.
Friedrich Merz hat rasch bemerken können, dass ein Wettbewerb in markigen Sprüchen gegen einen verbalen Bodybuilder wie Hans-Georg Maaßen kaum zu gewinnen ist. Ließ der CDU-Vorsitzende vor einer Woche noch die Prüfung des Parteiaustritts Maaßens ankündigen, ist jetzt bloß die Bitte übrig, dieser möge von selbst nicht länger die CDU als seine politische Heimat ansehen.
Doch diesen Gefallen wird der einstige Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz der Partei kaum tun. Dessen gewagte Provokationen sind schließlich vor allem Ausdruck einer gekränkten Persönlichkeit.
Verletzter Stolz und Eitelkeit
Und vor allem mit dieser Gekränktheit passt Maaßen an die Spitze jener privaten Gruppierung von CDU-Anhängern, die sich als konservativ bezeichnet und als „Werteunion“ dabei vor allem auf die Anerkennung eigener ignorierter Eitelkeiten und verletzten Stolzes aus ist. Seit der Gründung vor sieben Jahren infolge der Flüchtlingsbewegung hat die CDU-Führung das Ansinnen verweigert, der Werteunion einen offiziellen Status zuzugestehen.
Schon den Wolfgang Bosbachs und Christean Wagners gelang es nicht, auf diese Weise einen anerkannten Rang in der Partei zu erklimmen; der letzte Werteunions-Vorsitzende Max Otte hängte sich schließlich an die AfD. Maaßen wird die CDU auf diese Weise kaum loswerden. Vielleicht ließe er sich wenigstens ignorieren.