Wegen Hackerangriffen : Doppelt soviel Personal fürs BSI
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Arne Schönbohm ist der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Bild: Sebastian Kahnert/dpa
Behördenchef Arne Schönbohm bekommt mehr Verantwortung: Sein Bundesamt für Sicherheit in der Infomationstechnik wird stark ausgebaut. Als Grund nennt Innenminister Seehofer zunehmende Cyberkriminalität.
Angesichts der Zunahme von Cyberangriffen auf Unternehmen und Behörden hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) einen Ausbau des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) angekündigt. „Wir verdoppeln beim BSI aktuell das Personal“, sagte Seehofer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Und dieser Prozess wird und muss weiter gehen, weil die Kriminalität im Cyberraum ständig wächst. Dann muss auch das BSI wachsen.“
Der CSU-Politiker fügte hinzu: „Das ist die größte Herausforderung der nächsten Jahre und die größte Herausforderung überhaupt.“ In der vergangenen Woche hatte ein Cyberangriff auf das IT-System des Landkreises Anhalt-Bitterfeld für Aufsehen gesorgt. Die Angreifer verlangten Lösegeld für die bei der Attacke verschlüsselten Daten.
Die Sicherheitsbehörden des Bundes stellen sich auch auf zunehmende Cyberattacken zur Bundestagswahl aus dem In- und Ausland ein. Zu den möglichen Angriffen gehören nach Angaben des BSI Cyberstalking, Beschimpfungen im Netz sowie Stör- und Sabotageaktionen. Zudem gehe es um Identitäts- und Datendiebstahl.
Bislang habe man noch keine deutliche Zunahme von Hackerangriffen beobachten können, hatte BSI-Präsident Arne Schönbohm vergangenen Mittwoch bei einem Auftritt mit Seehofer in der Bundespressekonferenz gesagt. Sorgen bereite ihm allerdings die Verbreitung von Schadprogrammen, sogenannter Malware, mit denen etwa fremde Mailkonten angegriffen werden können. Jeden Tag gebe es Hunderttausende neue dieser Programme, sagte Schönbohm. Solche Angriffe können krimineller Natur sein, dann geht es allein darum, Geld zu erbeuten. Politisch brisant wird es, wenn der Angriff nur Mittel zum Zweck ist, Falschinformationen zu verbreiten.