Nach AKK-Faschingswitz : Habeck fordert Entschuldigung von Kramp-Karrenbauer
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Robert Habeck bei seiner Aschermittwochsrede im baden-württembergischen Biberach Bild: dpa
Der Grünen-Vorsitzende Habeck nannte den Faschingswitz von Kramp-Karrenbauer „billig“. Er fordert sie nun auf, sich zu entschuldigen. Gelegenheit dazu hätte sie bei ihrer Aschermittwochsrede.
Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer aufgefordert, sich für ihre umstrittene Äußerung über die Einführung von Toiletten für das dritte Geschlecht zu entschuldigen. Kramp-Karrenbauer sei eine nette Frau, sagte Habeck beim politischen Aschermittwoch im baden-württembergischen Biberach. Aber sie habe ein bisschen zu viele Probleme mit zu viel bunt. Sie solle sich für ihre Äußerung entschuldigen. Es sei immer billig auf Minderheiten herumzureiten.
Kramp-Karrenbauer hatte in einer Fastnachtsrede vergangene Woche in Stockach einen Witz über die Einführung von Toiletten für das dritte Geschlecht gemacht: „Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist die Toilette.“ Vom Publikum in der Halle wurden Kramp-Karrenbauers Worte mit Gelächter und Johlen begrüßt. Öffentliche Aufmerksamkeit erregten im Nachgang erst Artikel des Portals „queer.de“ und des „Nollendorfblogs“. Die Satiresendung „Extra3“ verbreitete einen Videoausschnitt auf Twitter.
Neben den Grünen zeigte sich auch der Koalitionspartner empört über den Witz der CDU-Vorsitzenden. „Annegret Kramp-Karrenbauer zeigt, welcher erzkonservative Wind jetzt wieder in der Union weht. Solche Äußerungen – auch an Karneval – sind absolut respektlos“, twitterte zum Beispiel SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil.
Eine Gelegenheit, sich zu entschuldigen, hat Kramp-Karrenbauer am späten Mittwoch: Dann spricht sie ihre Aschermittwochsrede im mecklenburgischen Demmin. Der Auftritt ist für die neue CDU-Vorsitzende eine Premiere, Hauptrednerin war jahrelang zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).