„Mit uns wurde nicht gesprochen“
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Der katholische Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, beim Ostergottesdienst 2020 in der Basilika „Heilige Kreuz“ von Kloster Wechselburg Bild: dpa
Die beiden großen Kirchen wurden von der „Bitte“ der Bundeskanzlerin überrascht, zu Ostern auf Präsenz-Gottesdienste zu verzichten. Sie wollen sie nicht ohne weiteres erhören.
Als Bundeskanzlerin Merkel in ihrer nächtlichen Pressekonferenz auf die Ostergottesdienste zu sprechen kam, begnügte sie sich nicht damit, den Beschluss zu zitieren: „Bund und Länder werden auf die Religionsgemeinschaften zugehen mit der Bitte, religiöse Versammlungen in dieser Zeit nur virtuell durchzuführen.“ Merkel fügte diesem Satz hinzu: „Ich betone: ,mit der Bitte‘“.
Falls die CDU-Politikerin gehofft hatte, die großen Kirchen mit dieser Geste auf ihre Seite zu bringen, so ging dieses Kalkül nicht auf. Bisher hatten die evangelische und die katholische Kirche die Corona-Beschlüsse der Bundesregierung mitgetragen. Am Dienstagmorgen war der Ton plötzlich ein anderer: „Der Beschluss des Corona-Gipfels hat uns sehr überrascht“, äußerte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. Man werde sich „genau erläutern lassen“, warum die bisherigen Hygienekonzepte für die geplanten Präsenzgottesdienste an Ostern nicht ausreichten. „Anschließend werden wir in unseren Gremien beraten, wie wir mit der Bitte umgehen.“
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