Zwei Aktivisten gehen durch ein Zeltlager in Richtung des Dannenröder Forsts. Bild: dpa
Für den Bau einer Autobahn soll der Dannenröder Forst in Mittelhessen gerodet werden. Besetzer und Anwohner greifen deswegen die Grünen an – denn ausgerechnet sie müssen das Projekt in der Landesregierung umsetzen.
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Durch die Bäume dringt Hämmern, zwei Leute befestigen Wellblech auf dem Dach eines Baumhauses. Etwa 200 Personen leben mittlerweile im Dannenröder Forst. Sie haben zum Teil riesige Baumhäuser gebaut und auf den Waldwegen Hindernisse aus Baumstämmen aufgetürmt. Immer wieder sind Drahtseile über die Wege gespannt, die weit in den Wald und hoch in die Wipfel führen, wo dann eine Plattform hängt. Unten dazu ein Schild: „Wenn ihr das hier durchschneidet, fällt ein Mensch herunter.“
Mit derlei radikalen Maßnahmen wollen Waldbesetzer die Rodung zum Ausbau der Autobahn 49 in Hessen verhindern. Seit mehr als vierzig Jahren wird an dem Projekt geplant. Nun soll mit dem Bau begonnen werden. Der Ausbau verlängert den schon bestehenden Teil der A49 von Kassel in Richtung Gießen. Bisher endet die Autobahn zwischendrin – und der Verkehr quält sich über Bundesstraßen weiter. 2016 beschloss der Bundestag den Bau. Die Landesregierung führt das Projekt aus, die Kreisparlamente sind dafür, und die Gerichte haben alle Klagen abgewiesen, zuletzt und endgültig das Bundesverwaltungsgericht im Juli. Trotzdem ist der Widerstand vor Ort immens. Für die hessischen Grünen ist das Projekt eine Zerreißprobe.
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