Gendern als „quasireligiöser Terror“
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Wie soll man hier sprechen? Eine Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft im Sommer 2022 Bild: dpa
Sollen Behörden „Bürger:innen“ schreiben dürfen? Eine Hamburger Volksinitiative will dagegen vorgehen. Andere sehen die Gleichstellung in der Sprache gefährdet.
Hamburg ist keine Hochburg des Genderns. Die Verwaltung der Hansestadt nutzt eine Vielzahl von Ausdrucksweisen. Meist ist zum Beispiel von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Rede. Oft werden auch neutrale Formulierungen verwendet, etwa: Mitarbeitende. Vor allem vonseiten der Bezirksverwaltungen kommen aber immer öfter auch Gendersternchen oder Doppelpunkte zur Anwendung. Dann heißt es, um bei dem Beispiel zu bleiben, „Mitarbeiter:innen“. Damit soll nach dem Willen einer Volksinitiative, die sich derzeit bildet, Schluss sein.
Eine „überwältigende Mehrheit quer durch alle Bevölkerungsschichten“ lehne eine Gendersprache ab, heißt es in der Vorlage für die Initiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“, die derzeit der Landeswahlleiter Hamburgs prüft. Gendersprache sei „diskriminierend, integrationsfeindlich und vorurteilsbeladen“. Politik, Verwaltung und Bildung sollten die „Standardsprache“ nutzen gemäß den Regeln des „Rats für deutsche Rechtschreibung“ – dieser lehnt das Gendern ab.
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