
Gauck bei der Bundeswehr : Das Äußerste
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Die Bundeswehr kann sich von Gauck verstanden und angenommen fühlen wie schon lange nicht mehr. Die „Zivilgesellschaft“ wird sich mit dem, was er von Staatsbürgern mit und ohne Uniform verlangt, schwerer tun.
Das ist die Rede, auf die die Bundeswehr seit Jahren gewartet hat. Auch Bundespräsidenten vor Gauck haben gewürdigt, was ihre Soldaten leisten. Doch selten zuvor hob ein deutsches Staatsoberhaupt mit solcher Verve heraus, dass auch die Bundeswehr ein Teil des „Demokratiewunders“ ist. Für den Zivilisten Gauck sind die deutschen Soldaten vorbildliche Staatsbürger. Nicht, weil sie Uniform tragen, sondern weil sie wüssten, dass Freiheit ohne Verantwortung nicht zu haben sei.
Der Zivilist Gauck schreckt beim Durchdeklinieren seines politischen Hauptglaubenssatzes auch nicht vor dem Reich des Militärischen zurück und auch nicht vor „dem Äußersten“, den der Einsatz für eine funktionierende Demokratie fordern könne. Die Bundeswehr, für die das Äußerste in ihren Auslandseinsätzen zur leidvollen Selbstverständlichkeit geworden ist, wird sich von diesem Bundespräsidenten verstanden und angenommen fühlen wie schon lange nicht mehr. Der „Zivilgesellschaft“ aber dürfte Gaucks Satz zu schaffen machen, dass militärische Gewalt „notwendig und sinnvoll“ sein könne.