„Die Kränkung sitzt bei vielen Ostdeutschen noch tief“
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Angespanntes Verhältnis zu Helmut Kohl: Lothar de Maizière beim F.A.Z.-Interview in seiner Kanzlei in Berlin-Charlottenburg Bild: Andreas Pein
Lothar de Maizière war der erste und letzte demokratisch gewählte Ministerpräsident der DDR. Ein Gespräch über die Nacht des 9. November 1989, die Arroganz des Westens nach der Wende – und seine Bevormundung durch Helmut Kohl.
Herr De Maizière, als Rechtsanwalt haben Sie in der DDR seit den 1980er Jahren junge Menschen vertreten, die von der Staatsführung verfolgt und gegängelt wurden: Wehrdienstverweigerer, Punks, Regimegegner. Wie unabhängig konnten Sie in dieser Zeit arbeiten?
Ich war einer von wenigen, die solche Klienten vertraten; die meisten Anwälte haben derartige Mandate nicht übernommen. Es gab keine direkten Anweisungen von oben an uns Rechtsanwälte, wir hatten die Schere selber im Kopf und wussten, wie weit wir gehen konnten.
Und wie weit war das?
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