Merz und sein Team aus Christina Stumpp und Mario Czaja Bild: dpa
Mit großem Argwohn und manchem Groll hat man in München Friedrich Merz in den vergangenen Monaten begleitet. Jetzt könnte er eine Chance für die CSU und Ministerpräsident Söder sein.
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Als am Freitag klar war, dass Friedrich Merz neuer Vorsitzender der CDU werden würde, beglückwünschte ihn der CSU-Vorsitzende Markus Söder auf Twitter zum „klaren Votum der CDU-Mitglieder“. Gemeinsam und geschlossen wolle man die Union zu neuer Stärke führen. „Die CSU und ich persönlich freuen uns auf die Zusammenarbeit.“
Was soll er auch sonst schreiben? Man darf jedenfalls nicht annehmen, dass die Vorfreude Söders adventliche Dimensionen hat. Das Verhältnis zwischen der CSU und Merz war in den vergangenen Jahren eher novemberlich. Das begann bei der ersten Wahl zur Nachfolge Merkels an der CDU-Spitze. Obwohl die Mehrzahl der CSU-Mitglieder Merz zugeneigt haben dürfte, Stichwort „klare Kante“, kamen aus der CSU-Spitze kritische Einschätzungen zum Sauerländer, der immerhin ein Ferienhaus am Tegernsee hat. Merz sei fehleranfällig, hieß es damals in Bezug auf den einen oder anderen verbalen Fehltritt. Man verglich ihn mit einem Boxer, der jahrelang nicht mehr im Ring war und deshalb den Blick dafür verloren hat, woher Schläge kommen könnten.
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