Die Grünen bekommen Konkurrenz
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Kritik von Klimaaktivisten: Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit den beiden Grünen-Vorsitzenden Sandra Detzer und Oliver Hildebrand Mitte September in Stuttgart Bild: dpa
Die Grünen unter Winfried Kretschmann sind ihnen zu lasch: In Baden-Württemberg greift eine neue Partei von Klimaaktivisten die alteingesessene Umweltschutzpartei an. Das könnte für sie gefährlich werden.
Nach zehn Jahren an der Regierung bekommen die Grünen im Südwesten gefährliche Konkurrenz von links. Über den konservativen Kurs des grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann gab es hin und wieder mal ein Grummeln an der grünen Basis oder in der Landtagsfraktion. Die Klimakrise ändert einiges. Aus der außerparlamentarischen „Fridays for Future“-Bewegung ist in Baden-Württemberg eine Partei geworden: die „Klimaliste Baden-Württemberg“. Fünf Monate vor der Landtagswahl kann das für die Grünen unangenehm werden. In den Umfragen steht die Regierungspartei im Moment zwar gut da – bei 34 Prozent nach der jüngsten Prognose (CDU: 29 Prozent). Aber zur stärksten Fraktion wurden die Grünen auch durch die vielen Direktmandate.
Oft waren es politisch nicht sehr erfahrene Kandidaten, die sich 2016 wenige Wochen nach der Wahl in der Regierungsfraktion wiederfanden. Die „Klimaliste“ will nun möglichst in allen 70 Wahlkreisen antreten. Ende September gründete sich die neue Partei in Freiburg, in den Landesvorstand wurden sechs Personen gewählt. Drei von ihnen waren früher bei „Fridays for Future“ aktiv, andere engagierten sich in der „Grünen Jugend“. Unter ihnen ist Sandra Overlack, eine 19 Jahre alte Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). „Die Grüne Jugend ist uns in den klimapolitischen Zielen sehr ähnlich; wäre sie eine eigene Partei, hätten wir die Klimaliste nicht gründen müssen“, sagt Overlack.
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