Wenn grünes Bauen zu teuer wird
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Produziert mehr Energie als es verbraucht: Das Sonnenschiff in dem Ökotopia Vauban Bild: Picture Alliance
Dietenbach ist eines der größten Neubauprojekte Deutschlands. Freiburg braucht den Stadtteil wegen des Wohnungsmangels und hält trotz hoher Kosten an ihm fest. Architekten sagen: Baut einfacher!
Der neue Freiburger Stadtteil Dietenbach soll der ökologischste Deutschlands werden. Auf einer Bruttogeschossfläche von einer Million Quadratmetern soll bis 2042 ein Musterbezirk entstehen. Noch ist von den knapp 7000 Wohneinheiten am westlichen Rand der Universitätsstadt, auf den Äckern zwischen A 5 und Bundesstraße 31a, nicht viel von dem Projekt zu sehen. Mit Mühe erkennt man ein Zwischenaushublager für Geröll und Erde. Ein paar Bagger stehen im Gelände. Demnächst soll eine Gasleitung verlegt werden.
In Deutschland ist der Wohnungsbau durch den Krieg gegen die Ukraine, die Inflation, den Anstieg der Zinsen, die hohen Baukosten, gekürzte Förderprogramme, zu hohe Auflagen, den Arbeitskräftemangel und Lieferengpässe bei Rohstoffen und Elektro-Ausrüstungen so gut wie zum Erliegen gekommen. Private Bauherren stornieren ihre Kredite, Bauträger schieben ihre Projekte auf die lange Bank. Ein langfristig wirkender Kollateralschaden von Wladimir Putins Angriffskrieg, dessen soziale Folgen vielen Bürgern und Politikern noch gar nicht bewusst sind. Von 400.000 Wohnungen im Jahr, welche die Ampelkoalition bauen wollte, spricht niemand mehr ernsthaft. Nach Berechnungen vom Mieterbund und Fachverbänden fehlen 700.000 Wohnungen.
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