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Frauenquote in der CDU : Gut auch ohne Quote

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und ihre Vorgängerin Angela Merkel haben es ohne Quote in ihre Ämter geschafft. Bild: dpa

Eine Partei, falls sie sich denn entfernt noch der Freiheit verpflichtet fühlt, sollte doch zumindest ein paar Argumente gegen eine Frauenquote aufbringen.

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          Sicher ist: Die CDU muss sich zu der Frauenquote verhalten, wie sie von ihrer Strukturkommission vorgeschlagen wurde. Aber sicher ist hoffentlich nicht, dass man zu diesem Instrument nur eine Meinung haben darf, ja dass man die Quote begrüßen muss. Nein, im Gegenteil: Hier deutet sich ein Wandel in der CDU an, der begründungspflichtig ist.

          Es spricht tatsächlich viel dafür, dass die bisherigen Bemühungen (gab es sie wirklich?), mehr Frauen für die Partei zu gewinnen, nicht im erwünschten Maß gefruchtet haben. Und natürlich gibt es schon bisher Proporz bis zum Abwinken, und ja, nach Leistung (was immer das im Einzelnen ist) geht es auch bei Männern oft nicht. Aber eine Partei, falls sie sich denn entfernt noch der Freiheit verpflichtet fühlt, sollte doch zumindest ein paar Argumente gegen eine Quote aufbringen.

          Friedrich Merz hält sie immerhin nur für die zweitbeste Lösung. Damit hält er die Fahne eines durchaus nicht unbedeutenden Teils der traditionellen Unionswählerschaft (männlich/weiblich) hoch. Norbert Röttgen hat sich gleich hinter den Kommissionsvorschlag gestellt. Armin Laschet hält sich bedeckt. Er will sich nicht verbrennen.

          In der Gunst der Wählerinnen und Wähler jedenfalls steht die CDU laut Umfragen so gut da wie lange nicht mehr. Ganz ohne Quote. Nun mag man sagen, dass die Volkspartei mit Quote noch besser fahren würde. Sicher ist das nicht.

          Reinhard Müller
          Verantwortlicher Redakteur für „Zeitgeschehen“ und F.A.Z. Einspruch, zuständig für „Staat und Recht“.

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