Andere Qualität: Seit Wochen wird die Grünen-Politikerin Annalena Baerbock mit sexualisierten Hassmails überzogen. Bild: EPA
Politikerinnen in Deutschland bekommen jeden Tag Hasspost, oft weit unter der Gürtellinie. Geht es den Männern genauso – oder hat die Gesellschaft ein Problem mit Frauen in Verantwortung?
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Wiebke Winter bekommt manchmal Penisfotos zugeschickt. Die 25 Jahre alte Nachwuchspolitikerin aus Bremen sitzt im Bundesvorstand der CDU. Ein Kommentator wollte die Gaskammern von Auschwitz wieder eröffnen, nur für sie. Ein Mann wollte sie vergewaltigen, bis sie stirbt.
Ein anderer schrieb: „Niemand wird dich je lieben. Du bist so eklig. Ich hasse dich von ganzem Herzen. Einsperren und aushungern lassen sollte man dich zusammen mit Hitler, Stalin, Mortler“, gemeint war in dieser Aufzählung kurioserweise Marlene Mortler, die frühere Drogenbeauftragte der Bundesregierung. „Männer kriegen das so nicht“, sagt Winter. Erzählt sie befreundeten Politikern vom Inhalt ihres Postfachs, sagen die oft: „Dein Ernst?“ Oder: „Boah, so krass war es bei mir nicht.“
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