Nach der Flut ist vor der Flut
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Der Wiederaufbau dauert an: Ein Bagger vor dem Hotel zur Post in Altenahr im Oktober Bild: Michael Braunschädel
Im Ahrtal geht nach der Flut im Juli 2021 der Wiederaufbau nur schleppend voran. So gehe der Tourismus dauerhaft „vor die Hunde“, heißt es im Tal. Ein Konzept für den Hochwasserschutz fehlt weiterhin.
Zumindest teilweise hat die Normalität wieder Einzug ins Ahrtal erhalten: Am Fluss bei Mayschoß stehen wieder Wohnwagen, und gegenüber, wo sich die „Rotweinstraße“ durch das enge Tal schlängelt, sitzen vor einem Lokal wieder Leute beim Wein in der Sonne. Fast wie früher. Wären da nicht die vielen kaputten Häuser im Tal, die kahlen Flächen, wo einst Gebäude standen, und die zerstörten Brücken.
Bis die Modellregion, welche die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) den Bewohnern des Ahrtals vor rund einem Jahr versprochen hat, verwirklich wird, ist es noch ein weiter Weg. Dabei mangelt es nicht am Geld. 15 Milliarden Euro stellen Bund und Länder für den Wiederaufbau zur Verfügung, hinzu kommen rund 650 Millionen Euro Spenden. Privatleute und Firmen erhalten bis zu 80 Prozent des Neuwertes für den Wiederaufbau, und Hilfsorganisationen zahlen in vielen Fällen die restlichen 20 Prozent. Trotzdem ist rund 15 Monate nach dem Hochwasser, das im Juli vergangenen Jahres das Tal verwüstete, noch kaum ein Haus fertiggestellt.
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