Wie antisemitisch ist Deutschland?
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Kann man in Deutschland noch mit Kippa auf die Straße gehen? Eine Allensbach-Umfrage zeigt, wie es um Judenfeindlichkeit in Deutschland steht. Bild: dpa, FAZ.NET
Die Öffentlichkeit ist beunruhigt, weil Juden in Deutschland offen angefeindet werden. Eine Allensbach-Umfrage für die F.A.Z. zeigt aber, dass der Antisemitismus insgesamt abnimmt – nur bei Anhängern einer Partei nicht.
Im April dieses Jahres ging der israelische Student Adam A., der aus einer arabischen Familie stammt, mit einer Kippa, der typischen jüdischen Kopfbedeckung, in Berlin spazieren. Die Kippa hatte ihm ein jüdischer Freund geschenkt mit dem Hinweis, er solle damit nicht auf die Straße gehen, denn das könne gefährlich sein. Adam A. wollte das Gegenteil beweisen. Er irrte sich.
In seinem eigenen Wohnviertel, dem vermeintlich toleranten Prenzlauer Berg, kamen ihm junge Männer entgegen und beschimpften ihn als „Hurensohn“. Eine Videoaufnahme, die sich rasch im Internet verbreitete, zeigt, wie ein Mann unter „Jehudi“-Rufen („Jehudi“ steht im Arabischen für „Jude“) mit einem Gürtel auf ihn eindrischt.
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