Nach Vorstandssitzung : Essener Tafel hebt offenbar Aufnahmestopp für Ausländer auf
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Mitarbeiter der Essener Tafel verteilen Lebensmittel an Bedürftige. Bild: dpa
Die Entscheidung der Essener Tafel, keine Ausländer mehr aufzunehmen, löste große Diskussionen aus. Nun scheint man eine Lösung gefunden zu haben: Bei der Essensausgabe sollen andere Kriterien als die Nationalität berücksichtigt werden.
Nimmt die Essener Tafel wieder Ausländer als Neukunden auf? Am Dienstag beschloss der Vorstand des Trägervereins neue Aufnahmeregeln. Über die genauen Kriterien wollte sich der Vereinsvorsitzende Jörg Sartor allerdings vorerst nicht äußern. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass mit der Neuregelung auch der Aufnahmestopp für Ausländer aufgehoben werde. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur „epd“ wollte Sator entsprechende Bericht vorerst nicht bestätigen. Am Mittwoch soll der neue Beschluss veröffentlicht werden.
Zuvor sollen alle elf Außenstellen des Vereins über die Details des Beschlusses informiert werden. Seit dem 10. Januar hatte die Hilfsorganisation Ausländer als Neukunden bei der Essensausgabe abgelehnt und damit bundesweit eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Die Tafel hatte diesen Schritt mit einem sehr hohen Anteil an Ausländern unter ihren Kunden begründet.
Nachdem sich unter anderem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisch geäußert hatte, war bei einem „Runden Tisch“ eine neue Lösung gefunden worden: Demnach soll bei Kapazitätsengpässen der Tafel die Herkunft der Bedürftigen künftig kein Kriterium mehr sein. Stattdessen sollen Alleinerziehende, Familien mit minderjährigen Kindern sowie Senioren unabhängig von ihrer Nationalität bevorzugt aufgenommen werden.