Als die D-Mark kam
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Für eine Hand voll D-Mark: Nach langem Schlangestehen vor einer Leipziger Bank freut sich ein junger Mann im Jahr 1990 über seine D-Mark-Banknoten. Bild: dpa
Es war ein Sonntag, aber die Geschäfte hatten zur Feier des Tages geöffnet. Am 1. Juli 1990 wurde die D-Mark auch in der DDR offizielles Zahlungsmittel. Das hatte nicht nur positive Folgen.
Der 1. Juli 1990 war ein Sonntag, an dem im Osten Deutschlands bereits um Mitternacht Geschäftliches geregelt wurde. In der ganzen DDR bildeten sich vor Banken, die um diese Zeit zu öffnen versprochen hatten, lange Schlangen, um endlich die heißersehnte D-Mark in Empfang nehmen zu können. Selten ist ein Wunsch schneller in Erfüllung gegangen als 1989 der der Ostdeutschen nach einer Währung, mit der sie sich in der Welt, zu der sie sich gerade revolutionär Zugang verschafft hatten, blicken lassen konnten.

Korrespondent für Sachsen und Thüringen mit Sitz in Dresden.
„Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh’’n wir zu ihr“, lautete eine Forderung auf den Transparenten im Spätherbst 1989, als die Mauer eingerissen war. Der Spruch war ultimativ. Seit die Grenze offen stand, verließen Monat für Monat bis zu 200000 Menschen die DDR in Richtung Bundesrepublik, was die Kapazitäten dort überstrapazierte und die DDR an den Rand des Zusammenbruchs brachte, da – wie bis zum Mauerbau 1961 – vor allem junge und gut ausgebildete Menschen das Land verließen.
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