Wie der Hunsrück zu Deutschlands Vorzeigeregion wurde
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Weithin zu sehen: die riesigen Windräder im Hunsrück Bild: Francois Klein
Im Hunsrück entstanden Hunderte Windkraft- und Tausende Solaranlagen, und das ganz ohne Protest. Warum gelingt hier, was andernorts scheitert?
Kleine Ortschaften finden sich im Hunsrück zwischen den riesigen Wäldern, in denen hohe Windräder stehen, nur vereinzelt. Und in drei Vierteln der Orte, die sich finden, wohnen weniger als 500 Menschen. Nur etwas mehr als 100.000 Einwohner zählt der Kreis insgesamt. Wo wenige Menschen leben, ist der Energieverbrauch gering. Und auch der Protest. Das ist Grund Nummer eins, warum ausgerechnet der Hunsrück in Rheinland-Pfalz zu dem Vorzeigebeispiel der Energiewende schlechthin geworden ist.
Grund Nummer zwei: Im Hunsrück profitieren die Bürger von der Windkraft. Die mehreren hundert Windkraftanlagen im Kreis stehen beinahe ausschließlich auf Gemeindegebieten. Nicht private Landbesitzer verdienen mit ihnen Geld, sondern die Ortschaften selbst. Während sich die Windkraft bundesweit in einer schweren Krise befindet, der Ausbau zuletzt fast zum Erliegen kam, werden im Hunsrück weiterhin Windräder errichtet. Der Landkreis produziert heute mehr als dreimal so viel Strom, wie er verbraucht. 272 Prozent seines Bedarfs stammen aus der Windkraft. Bundesweit sind es 18 Prozent.
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