Eine Einkaufsstraße kämpft ums Überleben
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Blick ins Leere: Auf der Kaiserstraße fehlt die Laufkundschaft. Bild: Cabrera Rojas, Diana
Die kleinen Händler an der Friedberger Kaiserstraße kämpfen in der Corona-Krise um ihre Existenz. Zwei Wochen halten sie aus, aber was ist nach vier oder fünf?
Familie Schott kocht jetzt schon, eine Woche vor Gründonnerstag, Grüne Soße, und das sagt doch eine Menge über diese Krise. Jahrhundertalte Traditionen müssen angepasst werden an das Faktische, das vor ein paar Wochen noch undenkbar schien. Kontaktverbot, die meisten Läden zu. Auch die Friedberger Kaiserstraße ist leer. Eine zweispurige Straße, Durchfahrts- und Einkaufsstraße zugleich, der Begriff „Lebensader“ trifft es ganz gut. Nur jetzt ist da eben kaum mehr Leben.
Das Delikatessengeschäft von Familie Schott braucht die Laufkundschaft, Leute, die zufällig durchs Schaufenster schauen und Appetit bekommen. Es ist ein Geschäft fürs gute Leben, nicht für den Ausnahmezustand. „Die Leute wollen nicht feiern“, sagt Matthias Schott. Er hat gezwungenermaßen ein gutes Gespür für die Stimmungslage der Menschen entwickelt, nicht nur im oberhessischen Friedberg. „Die Stimmung ist sehr gedrückt“, sagt Schott über die Kunden und sich.
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