Ehemalige RAF-Terroristin : Anklage gegen Inge Viett: „Gewalt gebilligt“
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Die ehemalige RAF-Terroristin Inge Viett auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin am 8. Januar Bild: dapd
Weil die ehemalige RAF-Terroristin in einem Zeitungsbeitrag Gewalt gegen Bundeswehreinrichtungen gebilligt habe, hat die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Anklage gegen Inge Viett erhoben.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat gegen die ehemalige RAF-Terroristin Inge Viett Anklage wegen der mutmaßlichen Billigung von Straftaten erhoben. Viett soll im Januar bei einer Konferenz in Berlin Gewalt gegen Bundeswehreinrichtungen gebilligt haben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner am Sonntag.
Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung „Die Welt“. Bei einer Verurteilung drohen der 67 Jahre alten Viett eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. In einem damals in der Zeitung „Junge Welt“ veröffentlichten Text hatte Viett geschrieben: „Wenn Deutschland Krieg führt und als Antikriegsaktion Bundeswehrausrüstung abgefackelt wird, dann ist das eine legitime Aktion.“
Die Anklagebehörde vermutet nun, Viett könnte „die Bereitschaft von möglichen Gesinnungsfreunden geweckt haben, ähnliche Taten zu begehen und damit das friedliche Zusammenleben der Bevölkerung in der Bundesrepublik zu untergraben“.
Bereits im Oktober 2009 war Viett vom Berliner Amtsgericht Tiergarten wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Sie hatte 2008 gegen ein Bundeswehrgelöbnis vor dem Reichstag protestiert. (Siehe auch: Viett nach Protestaktion bei Gelöbnis verurteilt )