Dürre in Deutschland : Söder kündigt Klimaanpassungsstrategie an
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Markus Söder (CSU) lässt während seines Besuchs in Reichenschwand am 8. Juli vertrocknete Erde eines Ackers aus der Hand rieseln. Bild: dpa
Vielerorts in Deutschland regnet es zu wenig. Bayerns Ministerpräsident will langfristig Vorsorge treffen. Dazu gehöre auch eine anderer Umgang mit Wasser.
Angesichts der aktuellen Trockenheit in vielen Teilen Deutschlands hat bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Vorsorgemaßnahmen angekündigt. Zugleich forderte er „eine neue Kultur im Umgang mit unserem Wasser“. „Wir müssen nachhaltig vorsorgen“, so Söder. Man könne weder das Wetter politisch beeinflussen noch den Klimawandel ausschalten, sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in München. „Aber wir brauchen eine Klimaanpassungsstrategie. Wir werden uns besser vorbereiten als im vergangenen Jahr.“
Söder warnte, die Witterungssituation sei auf Dauer kritisch. Es könne immer mehr Trockenheit und Niedrigwasser geben. Nach den aktuellen Wetterprognosen dürfte es am Wochenende und danach zwar wieder Regen geben. Aber man stelle fest, dass die Regenmengen generell weniger würden und dass die Grundwasserspiegel sänken. Darauf müssen man langfristig reagieren.
Söder berichtete, er habe deshalb das Umwelt- und das Agrarministerium gebeten, die bayerische Wasserstrategie weiterzuentwickeln. Die beiden Ministerien sollen schon kommende Woche im Kabinett berichten.
„Es geht um die Sicherung der Trinkwasserversorgung und die nachhaltige Bewässerung der Landwirtschaft“, soSöder. „Wichtig ist, vorausschauend ein nachhaltiges Niedrigwassermanagement auf den Weg zu bringen.“ Nach den Erfahrungen mit der Dürre im vergangenen Jahr habe man zwar vieles vorgearbeitet. Wichtig sei nun, dass die Bewässerungsinfrastruktur für Landwirtschaft und Weinbau weiterentwickelt werde. „Dazu gehört eine wasserschonende Wasserbewirtschaftung. Das heißt maßvolle Wasserentnahmen und Wassernutzung“, sagte Söder. „Wir brauchen eine neue Kultur im Umgang mit unserem Wasser.“ Dazu müssten Wasserwirtschaft, die betroffenen Kommunen und die Landwirtschaft noch enger zusammenarbeiten.
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sind die Böden in vielen Regionen Deutschlands aktuell, zum Beginn der Vegetationsperiode, deutlich trockener als im vieljährigen Durchschnitt. Bayernweit sei der April viel zu trocken gewesen, sagte der Meteorologe Guido Wolz dem „Münchner Merkur“ (Donnerstag). Im vergangenen Jahr waren vor allem Teile Frankens und der Oberpfalz von einer längeren Dürre betroffen.