Die Lücke im Gedenken füllen
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Das Dokumentationszentrum vereint 700 Zeitzeugenberichte. Bild: epd
Eine europäische Perspektive auf das Thema eröffnen: Nach langem Ringen wird das Zentrum für Flucht und Vertreibung eröffnet – Erika Steinbach, die zu den Initiatoren zählte, wird nicht dabei sein.
Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung von Millionen Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg hat in Berlin einen zentralen Ort gefunden: An diesem Montag eröffnet Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem Festakt das „Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung“, dessen Dauerausstellung von Mittwoch an öffentlich zugänglich sein wird. Das Zentrum war vor 20 Jahren von den Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach und Peter Glotz angeregt worden und kann als politisches Vermächtnis der Verbände der Vertriebenen gelten, deren Vorsitzende Steinbach bis 2014 war.
Das Zentrum bettet das Schicksal der Vertreibung der Deutschen aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Böhmen und Mähren und osteuropäischen Siedlungsgebieten einerseits ein in grundlegende Erläuterungen zu den „Zwangsmigrationen“ im 20. und 21. Jahrhundert. In diesem Teil der Dauerausstellung werden Flucht- und Vertreibungsbewegungen vielfältiger Art dokumentiert, vom Schicksal der Armenier im Jahr 1917 über die Umsiedlung von Deutschen nach dem Ersten Weltkrieg, die Flucht der vietnamesischen Boat-people in den siebziger Jahren bis hin zur Flucht der Syrer im vergagenen Jahrzehnt.
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