Das Smartphone, dein Freund und Notretter? Pendler in Peking Bild: dpa
Die europäischen Entwickler der App, die Kontaktpersonen von Infizierten warnen soll, brauchen Hilfe von Apple und Google. Die Konzerne verfolgen aber eine eigene Lösung. Und nicht nur daran hakt es.
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Wer geglaubt hatte, dass die Corona-App des Robert Koch-Instituts (RKI) noch vor dem geplanten Ende der Beschränkungen am 3. Mai herauskommen würde, den enttäuschte der Bundesgesundheitsminister am Freitag. „Aus heutiger Sicht sind es eher vier Wochen als zwei Wochen, bis wir tatsächlich dann eine haben, die auch alle Anforderungen voll erfüllt“, sagte Jens Spahn. Die App habe mehreren Ansprüchen zu genügen: Sie müsse sicher sein, den Datenschutz gewährleisten und zugleich ihren eigentlichen Zweck erfüllen, also die Epidemie eindämmen.
Ursprünglich sollte die App jetzt schon verfügbar sein. Sie gilt vielen Fachleuten als besonders wichtiger Baustein für einen „Exit“, denn ohne ein digitales Instrument zum Aufspüren der Kontaktpersonen von Infizierten wäre es ein noch schwerer zu kalkulierendes Risiko, die Ausgangsbeschränkungen aufzuheben. Die Verspätung hängt zum einen mit technischen Problemen zusammen: Die Abstandsmessung mit Bluetooth muss getestet und dann verfeinert werden, damit am Ende nicht Personen einen Warnhinweis auf ihrem Bildschirm erhalten, die gar nicht gefährdet sind. Zum anderen sind grundsätzliche Konflikte entstanden zwischen den Machern der App und Außenstehenden: Sie berühren Fragen des Datenschutzes ebenso wie die Rolle der IT-Giganten Google und Apple. Im Kern geht es darum, ob die erhobenen Daten zentral oder dezentral gespeichert werden sollen.
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