
Die Mär vom deutschen Sonderweg
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Eucharistiefeier am Grab des Apostels Petrus im Petersdom am Montagmorgen zur Eröffnung des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischöfe im Vatikan Bild: obs
Das Verhältnis der deutschen Katholiken zum Vatikan hat einen Tiefpunkt erreicht. Daran sind auch die deutschen Bischöfe schuld. Aber nach Canossa müssen sie nicht gehen.
Die deutschen Bischöfe sind nicht zu beneiden: Sie müssen in dieser Woche im Vatikan versuchen, Papst Franziskus und seine Kurienkardinäle von der Vorstellung abzubringen, Deutschland befinde sich am Vorabend einer zweiten Reformation. Zurück in ihren Bistümern dürfen sie dann um Verständnis dafür werben, dass die Priesterweihe für Frauen wohl auch fünfhundert Jahre nach der Reformation in der katholischen Kirche noch etwas auf sich warten lässt.
An diesem Montag beginnt der sogenannte Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan. Franziskus hatte sie vor einigen Tagen mit einem vergifteten Lob darauf eingestimmt: Es gebe schon eine „großartige“ evangelische Kirche, zwei davon brauche man aber nicht. Eine solche Warnung hat zwar wenig mit der kirchlichen Realität hierzulande zu tun. Aber sie sagt viel darüber aus, wie es derzeit um das Verhältnis der deutschen Katholiken zum Vatikan bestellt ist: Es hat einen historischen Tiefpunkt erreicht. Der Ton ist rau wie nie zuvor.
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