Angekommen unter den „Etablierten“
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Bundesparteitag der Linken 2011 in Erfurt: Unter dem Mantel der Systemkritik hat die Linkspartei weitgehend ihren Frieden mit der Bundesrepublik gemacht. Bild: dpa
Einst musste der Konsens der Demokraten gegen die SED-Nachfolgepartei PDS beschworen werden. Heute beschwört die Linkspartei den Konsens der Demokraten gegen die AfD. Ein Gastbeitrag über eine bemerkenswerte Metamorphose.
Der Zeithistoriker reibt sich die Augen. Seit der Landtagswahl in Thüringen diskutiert die CDU, ob sie Ministerpräsident Bodo Ramelow im Amt halten soll. Dieser wird gemeinhin als „konservativer Sozialdemokrat“ beschrieben, gehört aber der Partei „Die Linke“ an. Diese wiederum beschwört den „Konsens der Demokraten“ gegen den politischen Extremismus.
Vor einem Vierteljahrhundert sah die Lage noch anders aus. Damals wurde die „Partei des demokratischen Sozialismus“ (PDS), wie sie zu dieser Zeit hieß, selbst als extremistisch bekämpft. Jede Kooperation mit ihr galt als ebenso gefährlich wie geschichtsvergessen, und der „Konsens der Demokraten“ war das Schlagwort, auf das sich all jene beriefen, die sich für die Isolation oder gar für ein Verbot der „SED-Nachfolgepartei“ aussprachen.
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