https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/der-fall-hinz-wer-den-schaden-hat-14372128.html

Der Fall Hinz : Wer den Schaden hat

Eine Abgeordnete hat Abschlüsse erfunden; aber im Glashaus sitzen nicht nur Politiker. Denn die Kunst der Selbstvermarktung ist wichtiger Teil der Arbeitswelt.

          1 Min.

          Der Fall Hinz ist krass; aber im Glashaus sitzen nicht nur Bundestagsabgeordnete, die jetzt alle offenbar heilige Eide schwören sollen, dass ihr offiziöser Lebenslauf mit dem tatsächlichen Leben übereinstimmt. Dabei ist doch die Kunst der optimalen Selbstvermarktung wichtiger Teil der Arbeitswelt, inklusive der Aufhübschung des Lebenslaufs, und zwar bis hinein in vermeintlich höchste gesellschaftliche Kreise.

          Natürlich muss jeder dafür auch die Konsequenzen tragen; die können von mildem Spott bis zur Amtsaufgabe und zu Strafverfahren reichen. Man kann vermuten, dass Frau Hinz ohne ihre Legende nicht in den Bundestag gewählt worden wäre. Interessant bleibt, dass so lange niemand etwas merkte – wohl weil irgendwann das Leben wichtiger ist als der Lebenslauf.

          Die SPD mag ihre Genossin aus der Partei ausschließen. Doch am Mandat kann die Partei nicht rütteln. Und das ist auch gut so, mag man sich noch so sehr über weiterfließende Diäten aufregen. Den Schaden hat freilich auch die Partei, auch wenn sie jetzt beteuert, dass man kein Abitur brauche, um für die SPD ins Parlament zu kommen.

          Reinhard Müller
          Verantwortlicher Redakteur für „Zeitgeschehen“ und F.A.Z. Einspruch, zuständig für „Staat und Recht“.

          Weitere Themen

          Fast 6000 Menschen nach Staudammbruch evakuiert

          Ukraine-Liveblog : Fast 6000 Menschen nach Staudammbruch evakuiert

          Macron sagt Ukraine nach Zerstörung von Staudamm Hilfe zu +++ Selenskyj wirft UN und Rotem Kreuz Versagen nach Zerstörung von Staudamm vor +++ Moskau droht mit Aus für Getreidedeal nach Pipeline-Explosion +++ alle Entwicklungen im Liveblog

          Topmeldungen

          Der AfD-Politiker Björn Höcke

          Institut für Menschenrechte : „Voraussetzungen für AfD-Verbot gegeben“

          Die Hürden für ein Parteiverbot sind hoch. Doch die AfD kann verboten werden, sagt das Deutsche Institut für Menschenrechte. Die Partei sei eine Gefahr für die Demokratie und die freiheitlich-demokratische Grundordnung.
          Die amerikanische Börsenaufsicht klagt gegen Coinbase und Binance.

          Klagen der US-Börsenaufsicht : Die Erdrosselung der Kryptobranche

          Die amerikanische Börsenaufsicht klagt gegen Coinbase und Binance – für die Kyptobranche wird es ungemütlich. Tatsächlich ist aber nicht klar, warum die Behörden jetzt mit so viel Verve gegen gegen sie vorgehen.
          Aus Niederbayern angereist: Rammstein-Fans vor dem Olympiastadion in München

          Rammstein-Konzert in München : „Ich mag die Musik, das zählt“

          Nach den Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann geht die Tour der Band weiter. Am Mittwochabend spielen die Rocker das erste von vier Konzerten in München. Die Fans sind gelassen – es kommt aber auch zum Protest.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.