Warum wir wieder Hände schütteln können
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"Kein Händeschütteln" fordert ein Plakat am Eingang einer Bäckerei in Hanau die Kunden auf. Bild: Frank Rumpenhorst
Die Deutschen vermeiden den Handschlag und öffnen Türen mit dem Ellenbogen. Dabei gibt es praktisch keine Kontaktinfektionen mit Corona. Wieso beharren die Landesregierungen dann auf der Desinfektion von Oberflächen und Händen?
Wer eine kleine gedankliche Pirouette drehen will, geht auf die Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums. Dort steht: „Auch eine Übertragung der Coronaviren über Oberflächen ist möglich.“ Das wissen die meisten Deutschen natürlich. Deshalb schütteln sie seit Beginn der Pandemie keine Hände mehr, drücken Türklinken mit dem Ellenbogen herunter und benutzen ihren Wohnungsschlüssel, um Aufzugtasten zu drücken.
Sie bezahlen überall mit Karte, waschen sich beim Friseur die Hände, bekommen in Wartezimmern keine Zeitschriften. In Schwimmbädern gehen die Putzkräfte herum und wischen Armaturen ab, in Kinos desinfizieren sie zwischen den Filmen alle Armlehnen. In Sportvereinen wird unentwegt alles abgewischt, wo Schweiß war, Restaurants haben keine Speisekarten aus Papier, man muss sie auf dem eigenen Telefon lesen.
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