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Corona-Notlage : Die Pandemie bleibt

Die Maske ist zum Symbol der Corona-Krise geworden. Bild: dpa

Dass der Bundestag den Status einer Notlage wegen Corona verlängert hat, ist richtig. Die Regierung muss schnell auf neue Entwicklungen in der Krise reagieren können. Schön wäre nur, wenn sie es dann auch täte.

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          Mehr als anderthalb Jahre nach dem ersten Corona-Fall in Deutschland würde man gern sagen können, dass alles wieder gut sei. Es gibt inzwischen mehrere Impfstoffe gegen das Virus, insgesamt wurden mehr als 100 Millionen Einheiten gespritzt. Doch es ist noch längst nicht alles gut in Sachen Corona. Deshalb haben Union und SPD aus guten Gründen dafür gestimmt, den Status einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ zu verlängern. Das ermöglicht es der Regierung, schneller auf neue Entwicklungen zu reagieren.

          Dass die Republik – wie die Welt überhaupt – derzeit noch weit davon entfernt ist, mit Corona so selbstverständlich umzugehen wie mit der deutlich weniger gefährlichen Grippe, zeigen die Diskussionen über die Auffrischimpfungen. Vorläufige Daten legen den Schluss nahe, dass sogenannte Booster nötig sind. Es fehlt aber naturgemäß an Langzeitstudien, aus denen hervorgehen würde, wer genau sich wann abermals gegen Corona schützen lassen sollte. Als das Virus noch neu war, sagten Politiker gerne, die Gesellschaft müsse lernen, mit Corona zu leben. Dieses Lernen ist ein Prozess, er dauert noch immer an.

          Deshalb ist es gerade vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bundestagswahl richtig, dass die Regierung schnell auf neue Pandemie-Entwicklungen reagieren kann. Dass sie bislang trotzdem oft zu zögerlich war, ist leider auch richtig. Doch ein Ende der „epidemischen Lage“ würde das Problem nur vergrößern.

          Kim Björn Becker
          Redakteur in der Politik.

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