
Ethikrat für Prüfung : Die Impfpflicht naht
- -Aktualisiert am
Impfen im Altersheim: Bald auch Pflicht für alle Beschäftigten dort? Bild: dpa
Es hat Monate gedauert, doch der dramatische Verlauf der vierten Coronawelle bringt auch Skeptiker zum Umdenken. Selbst Hubert Aiwanger.
Von Tag zu Tag schwindet angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen der Widerstand gegen eine Impfpflicht für bestimmte Berufe. Nach Ärzteverbänden und der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina ist nun auch der Deutsche Ethikrat auf diese Linie eingeschwenkt. Auch wenn das Gremium die Bundesregierung nur dazu aufgefordert hat, eine solche Pflicht zu prüfen.
Das sollte rasch geschehen und bei einem positiven Votum auch schnell in einen rechtssicheren Gesetzentwurf münden. Gerne auch noch von der geschäftsführenden Bundesregierung erarbeitet, deren Gesundheitsminister Spahn ja mitgeteilt hat, nur deshalb auf eine Kandidatur für den CDU-Vorsitz zu verzichten, um sich bis zum letzten Tag im Amt dem Kampf gegen Corona zu widmen. Denn immer noch sind etliche Beschäftigte in Einrichtungen, die Hochbetagte oder chronisch Kranke pflegen, nicht geimpft und damit ein potentielles Gesundheitsrisiko. Auch tägliche Tests reichen nicht aus.
Infektionsausbrüche wie in einem Altenheim in Brandenburg, deren Ursache offenbar ein ungeimpfter Mitarbeiter war, führten zu vermeidbaren Todesfällen. Immerhin seiner moralischen Pflicht als Politiker mit Vorbildfunktion ist Freie-Wähler-Parteichef Aiwanger nachgekommen. Der Piks für ihn könnte Skeptiker überzeugen.