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F.A.S. exklusiv : Bund gibt drei Millionen Euro als Corona-Hilfen für Kunst aus

Kutlurstaatsministerin Monika Grütters (CDU) Bild: dpa

Die Kunstsammlung des Bundes wird erheblich erweitert. Durch Ankäufe will Kulturstaatsministerin Monika Grütters Künstlern in der Corona-Krise helfen.

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          Die Kunstsammlung des Bundes wird erheblich erweitert, um so Künstlern in der Corona-Krise zu helfen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat dafür den diesjährigen Ankaufetat der Sammlung zeitgenössischer Kunst innerhalb des Programms „Neustart Kultur“ um 2,5 Millionen Euro auf nunmehr drei Millionen Euro erhöht. Mit dem Geld sollen noch in diesem Jahr etwa 150 Kunstwerke für die Sammlung gekauft werden. Eine unabhängige Ankaufkommission wird sowohl auf Kunstmessen als auch bei Künstlern direkt und in Galerien entsprechende Werke aussuchen.

          Frank Pergande
          Politischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

          Der Wert eines erworbenen Kunstwerks soll im Regelfall 20.000 Euro nicht überschreiten. Eine direkte Bewerbung von Künstlern wird allerdings nicht möglich sein. Grütters sagte der F.A.S.: „Mit der kurzfristigen Erhöhung des Ankaufbudgets ermöglichen wir über die Kunstsammlung des Bundes einen raschen und wirkungsvollen Impuls zur Belebung der Kunstproduktion in der aktuell schwierigen Situation.“ Von der breiten Streuung der Ankäufe sollen vor allem kleinere Galerien profitieren und durch den Direkterwerb in Ateliers Künstler „ermutigt und unterstützt werden“.

          Die 1970 gegründete Sammlung zeitgenössischer Kunst des Bundes wird von der Kulturstaatsministerin verwaltet und betreut. Normalerweise steht dafür eine halbe Million Euro pro Jahr zur Verfügung. Zwischen 2012 und 2020 wurden dreihundert Arbeiten für 2,7 Millionen Euro erworben. Vorschläge dafür macht eine unabhängige Ankaufkommission, deren Mitglieder durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien für jeweils fünf Jahre berufen werden, sie sind ehrenamtlich tätig.

          Staatliche Kunstkäufe, die Künstlern in einer schweren gesellschaftlichen Krise helfen sollen, haben eine große Tradition. So hatte 1934 nach dem Börsenzusammenbruch der amerikanische Präsident Roosevelt das Programm „Public Works of Art Project“ veranlasst. Für insgesamt mehr als eine Million Dollar erhielten Tausende Künstler Aufträge, unter ihnen Jackson Pollock und Mark Rothko. Kritikern beschied Roosevelts Beauftragter damals: „Zur Hölle, die müssen auch essen, so wie alle anderen auch.“

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