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Kabinettsbeschluss : Resilienz von Kindern soll gestärkt werden

Lernen – oder lieber nicht? Im Homeschooling wurde vielen Kindern zu viel zugemutet. Bild: Laila Sieber

Während der Pandemie waren Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen die Hauptleidtragenden. Mit einem Maßnahmenpaket will die Regierung ihnen helfen, künftige Krisen besser zu überstehen.

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          Die Bundesregierung will durch konkrete Schritte in fünf Handlungsfeldern dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen künftige Krisen besser überstehen. Das Kabinett hat am Mittwoch einen Bericht und entsprechende Empfehlungen beschlossen, die Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag erreichen sollen. Laut dem Bericht halten die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche bis heute an. Derzeit fühlten sich 73 Prozent psychisch belastet.

          Heike Schmoll
          Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

          Bei den frühen Hilfen will der Bund in diesem Jahr die Angebote erweitern und insgesamt 56 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um Familien mit Belastungen direkt nach der Geburt über Willkommensbesuche und Lotsendienste oder Familienhebammen zu unterstützen. Eltern sollen über den Instagram-Kanal „elternsein info“ gezielt über kommunale Angebote informiert werden.

          Mental-Health-Coaches an Schulen

          Bei der Kindertagesbetreuung soll zweitens die Krisenresilienz durch eine Fachkräftestrategie gestärkt werden. Der Bund unterstützt die Länder in den Jahren 2023 und 2024 mit rund vier Milliarden Euro. V

          om Schuljahr 2023/24 an will die Bundesregierung drittens an Schulen Mental-Health-Coaches bei Fragen der mentalen Gesundheit und akuten psychischen Krisen einsetzen. Das soll im Rahmen eines Modellprojekts des Bundesfamilienministeriums geschehen. Die Schulboxenaktion mit der „Nummer gegen Kummer“ läuft weiter, und auch beim Ganztagsausbau spiele die Gesundheitsförderung eine wichtige Rolle.

          Im Gesundheitswesen setzt sich der Bund viertens für eine bessere medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen ein und will Engpässe bei Kinderarzneien vermeiden. Wartezeiten für Therapieplätze für Kinder und Jugendliche mit starken psychischen Belastungen vor allem im ländlichen Raum sollen durch eine Ausweitung der Therapiemöglichkeiten reduziert werden.

          Im fünften Feld, der Jugend- und Familienhilfe, sollen Kinder die im Jugendstärkungsgesetz geschaffenen Rechtsansprüche auf Beratung und Unterstützung beim Jugendamt in Anspruch nehmen können, ohne dass ihre Eltern darüber informiert werden. Psychisch kranke Eltern sollen Hilfe von Erziehungsberatungsstellen bekommen.

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