Die Justizministerin in ihrer eigenen Welt
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Justizministerin Lambrecht auf der Terrasse des Reichstagsgebäudes Bild: Imago
Bleibt sie etwa doch? Im Bundesjustizministerium wären viele erschrocken, wenn ihnen die Ressortchefin von der SPD erhalten bliebe. Beamte haben oft den Eindruck, ihr Rat werde ignoriert.
Christine Lambrecht hat mehrfach versichert, dass sie mit dem Ende dieser Bundesregierung aus der Politik aussteigen wolle. Als sie das sagte, stand es um ihre Partei, die SPD, noch schlecht. Jetzt ist das anders, die Sozialdemokraten führen in den Umfragen. Gut möglich, dass Olaf Scholz Kanzler wird. Und nun kann sich die Bundesjustizministerin plötzlich viel vorstellen. „Ich brenne für Politik“, sagte sie kürzlich der Augsburger Allgemeinen Zeitung. „Ich bin 56 Jahre alt und es gibt noch richtig viel zu tun in diesem Land.“ Für sie zähle jetzt erst mal, dass die SPD bei der Bundestagswahl so stark wie möglich werde. „Danach sehen wir weiter“, sagte Lambrecht Anfang September.
Da lag die SPD bei 25 Prozent. Im vergangenen November waren es ganze zehn Prozentpunkte weniger gewesen. Damals erklärte Lambrecht der Zeitschrift Der Spiegel, dass sie sich aus persönlichen Gründen entschieden habe, noch einmal etwas Neues zu beginnen: „22 Jahres Bundestag bedeuten 22 Jahre zweiter Wohnsitz, 22 Jahre aus dem Koffer leben.“ Sie könne sich gut vorstellen, wieder in ihrem „Traumberuf“ zu arbeiten, fügte sie hinzu. „Ich bin Anwältin aus Überzeugung.“
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