Die Deutschen umschmeicheln
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König Charles III. am Donnerstag im Bundestag Bild: EPA
Bei seiner Rede im Bundestag beschwört der britische König gemeinsame Werte und Einigkeit. Den Brexit erwähnt er mit keinem Wort.
Deutschland tut sich schwer mit Kulissen, die ein britischer Monarch als glanzvoll empfinden würde, aber für hiesige Verhältnisse wird Charles III. recht königlich empfangen. Der kleine, in grau gewandete Spielmannszug der Bundeswehr, der am Mittwoch die Nationalhymnen vor dem Brandenburger Tor abspielte, traf die richtigen Töne. Und auch wenn das Schloss Bellevue in Sachen Prunk von jedem Landsitz der Royals in den Schatten gestellt wird, erfüllte es doch seinen Zweck als Ort der Begegnung und Nahrungsaufnahme.
Vor allem aber hofiert das politische Berlin den König mit Präsenz. Als er am Donnerstag den Bundestag betrat, führte ihn Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in den Plenarsaal, dahinter begleitete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Königin Camilla; es folgte Bundeskanzler Olaf Scholz. Oben, auf den Ehrenrängen, hatten sich zwei ehemalige Bundespräsidenten und vier frühere Bundestagspräsidenten eingefunden. Vor mehr Deutschland konnte Charles III. kaum sprechen, und er bedankte sich damit, dass er seine Rede zu weiten Teilen in der Sprache der Gastgeber hielt.
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