
Spahn bleibt loyal : Eine Verschnaufpause für die CDU
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Einer hat gewonnen: Merz (rechts) gratuliert Laschet auf dem CDU-Parteitag Bild: dpa
Die Postendebatte in der CDU ist erst einmal auf Eis gelegt. Laschet muss das Merz-Lager nun mit Merz-Positionen für sich gewinnen.
Armin Laschet hat als neuer Vorsitzender der CDU einigen Kredit. Wenn nicht jedes Wort sitzt, wird ihm das nicht gleich schaden. Sich auf dem Parteitag der baden-württembergischen CDU als „Merz-Fan“ zu bezeichnen war etwas dick aufgetragen.
Laschet weiß, dass die wirklichen Merz-Fans nach dem zweiten vergeblichen Anlauf ihres Idols, CDU-Vorsitzender zu werden, vor allem aber nach der ungelenken Selbstbewerbung für das Amt des Wirtschaftsministers die Füße stillhalten müssen. Aber sie sind nicht verschwunden, und sie werden dem neuen Chef im Adenauer-Haus die Sache mit dem Merz-Fan nicht abnehmen. Sie schauen genau hin, ob Laschet ihnen inhaltlich etwas zu bieten hat. Das ist noch wichtiger als die Aussicht auf einen Posten für Merz.
Spahn hat an Unterstützung verloren
Für den Moment ist die Postendebatte auf Eis gelegt. Gesundheitsminister Jens Spahn, dem mancher in der CDU, auch in der CSU, etwas zutraut, hat wie Merz mit einem ungeschickten Auftreten auf dem Parteitag kurzfristig an Unterstützung verloren und ein paar Kritiker gewonnen. Sein schlechtes Ergebnis bei der Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden zeigt das.
Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur, die Spahn grundsätzlich haben dürfte, hat er mit der Äußerung, Laschet sei der „natürliche Kanzlerkandidat“ erst mal eingefroren. Eine Verschnaufpause hat die CDU. Doch die war nach der Wahl von Laschets Vorgängerin Kramp-Karrenbauer auch schnell zu Ende.