
Was wäre die CDU ohne „C“?
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Besser ohne „C“? Aufbau für einen Bundesparteitag der CDU 2008 in Stuttgart Bild: Felix Seuffert
Die CDU diskutiert über das „C“ im Parteinamen. In der Schweiz ist es bereits weggefallen. Dabei gibt es gute Gründe, am Bezug zum Christentum festzuhalten.
Das „C“ befindet sich in Deutschland in einer doppelten Misere. Das Vertrauen in die Kirchen bricht auf dramatische Weise ein, und ihre Mitgliederzahlen rauschen in den Keller. In diesem Jahr wird mit einiger Sicherheit erstmals weniger als die Hälfte der Deutschen einer der beiden großen Kirchen angehören. Die Kirchenleitungen drehen sich, insbesondere in der römisch-katholischen Kirche, bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt seit inzwischen mehr als zehn Jahren um sich selbst und ihre überholten Hierarchien. Damit schaden sie nicht nur ihrer eigenen Organisation, sondern dem Ansehen des Christentums insgesamt.
Die beiden Unionsparteien, die sich über das „C“ in ihrem Namen positiv auf diese kulturelle Formation beziehen, durchleben parallel ebenfalls eine Krise und fürchten um ihren Rang als Volkspartei. Nach der verlorenen Bundestagswahl wird nun sogar über den Parteinamen nachgedacht. In einer internen Analyse heißt es, es gebe „gute Gründe für eine Flurbereinigung“, weil der Bezug auf das „C“ als Barriere für Nichtchristen wirken könne. In der Schweiz wurde dieser Weg bereits beschritten, dort heißt die CVP zumindest auf Bundesebene neuerdings „Die Mitte“.
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