Bundeswehr : Zwei Soldaten bei Übungsschießen getötet
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Bei einer Schießübung auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz sind zwei Soldaten ums Leben gekommen, wie die Bundeswehr am Sonntag mitteilte. Vier weitere wurden verletzt, einer davon schwer.
Bei einer Schießübung auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz sind am Samstag zwei Soldaten der Bundeswehr ums Leben gekommen. Vier weitere wurden verletzt, einer davon schwer. Dies teilte die Bundeswehr am Sonntag mit.
Nach bisherigen Erkenntnissen ereignete sich der Unfall während eines Artillerieschießens der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ mit einer Panzerhaubitze 2000. Bei den Toten handelt es sich um einen 33-jährigen Oberfeldwebel und einen 24-jährigen Feldwebel. Ein schwer verletzter 20-jähriger Grundwehrdienstleistender befand sich am Sonntag noch in ärztlicher Behandlung, wie Oberstleutnant Daniel Decker, Pressesprecher der 1. Panzerdivision sagte.
Unfall geschah an Feuerstelle
Die Unglücksursache war am Sonntag noch unklar. Die Polizeidirektion Oberlausitz/Niederschlesien ermittelte im Auftrag der Staatsanwaltschaft, wie Decker weiter sagte. Klar sei bisher nur, daß sich der Unfall in der Nähe der Feuerstellung ereignet habe, und nicht etwa im Zielgebiet. Es sei nicht so, daß jemand auf jemanden geschossen habe.
Einer der getöteten Soldaten gehörte dem Logistikbataillon aus Stadtallendorf an, die übrigen dem Panzerartilleriebataillon 215 aus Augustdorf. Die Angehörigen der betroffenen Soldaten seien informiert worden.
Immer wieder Unfälle
Die zwei ums Leben gekommenen Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz sind kein Einzelfall. In den vergangenen Jahren ist es bei Übungen der Bundeswehr immer wieder zu Unfällen gekommen - oft mit tödlichem Ausgang. Einige Beispiele:
2006: Ein 36jähriger Hauptfeldwebel der Bundeswehr-Elitetruppe Kommando Spezialkräfte (KSK) wird bei einem Übungsschießen auf dem Truppenübungsplatz Heuberg auf der Schwäbischen Alb von einem Geschoß tödlich am Oberkörper verletzt.
2005: Ein 20 Jahre alter Soldat aus Brandenburg stirbt durch den Schuß eines Kameraden auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg. Trotz eines Schießverbots soll der Obergefreite zwei Schüsse abgegeben haben.
2004: Auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken wird ein 29 Jahre alter Berufssoldat getötet, als er sich bei einer Übung in der Rückstrahlzone einer Panzerfaust aufhält. Als ein Schütze Beleuchtungsmunition abfeuert, wird der Mann hinter dem offenen Rohr erfaßt.
1997: Ein 19jähriger wird auf dem Truppenübungsplatz Bergen Opfer eines tragischen Mißverständnisses: Zwei Soldaten, die sich knapp 100 Meter hinter dem 19jährigen befinden, denken sie feuern auf „Pappkameraden“. Statt dessen töten sie ihren Kameraden.
1995: Bei Trainingsschießen auf dem Truppenübungsplatz Oberviechtach in Bayern wird ein Soldat von einem 20-Millimeter-Geschoß aus einem Schützenpanzer getroffen und erliegt seinen Verletzungen.