Geplanter Anschlag in Essen : Bundesanwaltschaft klagt Schüler wegen Terrorverdachts an
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Blick auf den Eingang des Don-Bosco-Gymnasiums in Essen Bild: dpa
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen den 17 Jahre Jeremy R. erhoben. Er soll im Mai einen rechtsextremistischen Anschlag auf seine Schule in Essen geplant haben.
Der Generalbundesanwalt hat Anfang Oktober Anklage gegen einen 17 Jahre alten Schüler aus Essen erhoben, der einen rechtsextremistischen Anschlag auf sein Gymnasium geplant haben soll. Er wird unter anderem der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat beschuldigt, wie die Karlsruher Ermittler am Dienstag bekanntgaben. Zuerst hatte die „WAZ“ darüber berichtet.
Der damals 16 Jahre alte deutsche Staatsangehörige Jeremy R. soll geplant haben, am 13. Mai einen Anschlag auf das von ihm besuchte Don-Bosco-Gymnasium zu verüben. Dabei wollte er offenbar mehrere Lehrer und „eine größere Anzahl von Schülern“ töten, wie es in der Mitteilung der Bundesanwaltschaft heißt. Einen Tag vor dem geplanten Anschlag und nach dem Hinweis eines Mitschülers wurde der Verdächtige in seinem Elternhaus festgenommen und anschließend in Untersuchungshaft genommen. Wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.
Messer, Macheten und Armbrüste
Jeremy R. hatte sich offenbar schon die wesentlichen Materialien für Rohrbomben angeschafft und sich unter anderem Messer, Macheten sowie Armbrüste zugelegt. Im Sommer war der Verdächtige vorübergehend aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der Bundesgerichtshof (BGH) setzte den Vollzug des Haftbefehls aber wegen Fluchtgefahr wieder in Kraft.
In dem Beschluss des BGH vom August heißt es: „Die gefestigte rassistische Gesinnung des Beschuldigten, seine massive Gewaltbereitschaft und der von ihm über mehrere Jahre für die Tat betriebene Aufwand sprechen in hohem Maße für seine schädlichen Neigungen und die Schwere der Schuld.“