Bund und Länder beschließen : Corona-Kontaktbeschränkungen gelten bis 19. April
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Letzte PK vor der Quarantäne: Angela Merkel am 22.3.2020 Bild: dpa
„Eine Pandemie kennt keine Feiertage“: Merkel appelliert an die Bürger, keine Reisen zu unternehmen – auch nicht an Ostern.
Bürgerinnen und Bürger sollen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus die bereits geltenden weitgehenden Kontaktsperren auch über Ostern einhalten. Wie Bund und Länder am Mittwoch in Berlin beschlossen, sollen die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstandes gemäß den geltenden Regeln auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte nach einer Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder, die Menschen in Deutschland sollten generell auf private Reisen und Besuche - auch von Verwandten - verzichten. „Eine Pandemie kennt keine Feiertage“, so Merkel.
Bund und Länder hatten vor eineinhalb Wochen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ein umfassendes Kontaktverbot beschlossen. Danach sind unter anderem Ansammlungen von mehr als zwei Personen grundsätzlich zu unterlassen. Ausgenommen wurden Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen.
Der Beschluss des Bundes und der Länder im Wortlaut:
„Die Dynamik der Verbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) in Deutschland ist noch immer zu hoch. Wir müssen daher weiterhin alles dafür tun, die Geschwindigkeit des Infektionsgeschehens zu vermindern und unser Gesundheitssystem leistungsfähig zu halten. Eine entscheidende Rolle kommt dabei weiterhin der Reduzierung von Kontakten zu. Mit Blick auf das bevorstehende Osterfest und die in den Ländern anstehenden Osterferien betonen Bund und Länder: Bürgerinnen und Bürger bleiben angehalten, auch während der Osterfeiertage Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstandes gemäß den geltenden Regeln auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Deshalb bleiben die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, generell auf private Reisen und Besuche - auch von Verwandten - zu verzichten. Das gilt auch im Inland und für überregionale tagestouristische Ausflüge.“
Keine Pflicht für Mund-Nasen-Schutz
Auch Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), appellierte in einer Pressekonferenz nach der Schaltkonferenz in Mainz an die Bürger, keine privaten Reisen an Ostern zu unternehmen. „Unternehmen Sie keine Familienunternehmungen, die nicht unbedingt notwendig sind.“
Die in den vergangenen Tagen diskutierte Pflicht für Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit, der andere vor Ansteckungen schützen könnte, kommt indes nicht. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte nach dem Gespräch in Hannover, es sei sinnvoll, diese Masken zu tragen und er freue sich über dieses „Zeichen der Achtsamkeit“. Eine Pflicht sei neben den derzeitigen Regeln zum Abstandhalten aber nicht sinnvoll.