Ohne Strafen geht es nicht
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Ein Fallmanager wartet auf seine „Klientin“, wie in Hanau die Hartz-IV-Empfänger genannt werden. Sie wird nicht kommen. Bild: Frank Röth
Die Ampel hat ein Hartz-IV-System fast ohne Sanktionen getestet. Zu den Terminen im Jobcenter in Hanau kommen seitdem deutlich weniger. Dort müssen sie die Folgen des Bürgergeld-Experiments auffangen.
Die Bundesregierung hat ein Experiment gewagt. Sie hat für einige Monate getestet, was passiert, wenn der Staat Hartz-IV-Empfänger nicht mehr zum Arbeiten zwingt. Im Mai hat sie ein Sanktionsmoratorium beschlossen, seitdem durfte niemandem, der eine „zumutbare“ Arbeitsstelle ausschlug, etwas von seinen monatlichen Zahlungen gestrichen werden.
Man könnte sagen, in den vergangenen Monaten wurde erprobt, was passiert wäre, wenn sich die SPD und die Grünen mit ihrer Idealvorstellung des Bürgergelds durchgesetzt hätten. Man wolle kein System, „dass Menschen unter den Generalverdacht stellt, nicht arbeiten gehen zu wollen“, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil im September, als er seine Pläne vorstellte. Das Bürgergeld solle einen neuen Geist haben: „der Befähigung, des Vertrauens und des Respekts.“
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