„Wir wissen, wo Dein Auto steht“
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Polizisten suchen nach Spuren am angezündeten Auto eines AfD-Mitgliedes in Dresden Bild: dpa
Immer wieder brennen Fahrzeuge von AfD-Politikern. Die Täter brüsten sich im Internet und veröffentlichen die Namen ihrer nächsten Opfer. Wer macht so etwas? Und warum?
In der Nacht zum vergangenen Montag ist es wieder geschehen. Unbekannte zündeten das Auto eines AfD-Politikers an, dieses Mal den Wagen des Parteichefs Tino Chrupalla. Sie kamen auf sein abgeschlossenes Grundstück im sächsischen Gablenz und legten Feuer. Chrupalla war zu Hause. Er versuchte zu löschen, hatte aber keinen Erfolg und fuhr danach in die Klinik, weil er Rauch eingeatmet hatte. „Das ist ein direkter Angriff auf meine Familie“, sagte er.
Solche Brände gibt es öfter. Erst im Februar wurde das Auto des AfD-Lokalpolitikers Marius B. in Leipzig angezündet, im Dezember war es das Auto des AfD-Mitglieds Hans-Joachim Klaudius in Dresden, im Mai vergangenen Jahres das des schleswig-holsteinischen AfD-Abgeordneten Claus Schaffer. Das Bundeskriminalamt hat keine aktuellen Zahlen, wie viele AfD-Autos bisher brannten. Aus Medienberichten sind zwölf Fälle seit dem Jahr 2015 bekannt. Die AfD-Bundestagsfraktion zählt seit ihrem Bestehen 13 Anschläge auf Autos von Abgeordneten, sie unterscheidet aber nicht zwischen Brandstiftung und anderen Beschädigungen. In Internetforen bekennen sich Linksextreme auch zu Brandanschlägen, über die in Medien bislang nichts stand. Die Dunkelziffer könnte also viel höher sein.
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