Auf beiden Augen blind
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Delegierte beim Europawahltreffen der Alternative für Deutschland in Magdeburg Bild: dpa
Die AfD und ihre Anhänger sind auf dem rechten Auge blind. Sie verharmlosen und bagatellisieren Gewalt von rechts, weil sie die Motive dahinter weithin teilen. Das ist eine Gefahr für die Sicherheit unseres Landes. Ein Gastbeitrag.
Nach dem Mord an Regierungspräsident Lübcke und dem Schwertmord eines palästinensischen Asylbewerbers kursierte im Internet ein Bild mit der Aufschrift: „Stuttgart? Skandal. Kassel? Egal.“ Damit wird die Reaktion der AfD und ihrer Gefolgschaft auf zwei die Republik erschütternde Verbrechen trefflich charakterisiert: Walter Lübcke war den Anhängern der Rechten maximal pflichtschuldiges Bedauern Wert, häufig wurde ihm eine Mitschuld am eigenen Tod durch seine Äußerungen zur Flüchtlingspolitik zugewiesen, unfassbar die Flut der hämischen Hasskommentare, in denen er als „Volksverräter“ diffamiert wurde.
Im Gegensatz dazu inszenierte die AfD die zweifellos bestialischen Morde in Stuttgart und am Bahnsteig in Frankfurt geradezu fanatisch. Auf allen Social-Media-Kanälen der AfD bis hoch zu Alice Weidel wurde den Anhängern eingebläut, dass Flüchtlinge nicht nur in diesen beiden Fällen die Täter, sondern generell eine Gefahr für Leib und Leben jedes Deutschen seien.
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