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BND-Affäre um enttarnten Spion : Stimmt das Bild vom naiven Geheimdienst?

War am 24. Februar 2022, am Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine, in Kiew: BND-Präsident Bruno Kahl (hier bei einer Ausstellungseröffnung 2019) Bild: dpa

Im BND wurde ein Spion enttarnt. Das passt perfekt zu den Vorurteilen über den Dienst. Doch oft ist die Geschichte komplizierter.

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          Für den Bundesnachrichtendienst (BND) ging das Jahr so schlecht zu Ende, wie es angefangen hatte. Als Russland die Ukraine überfiel, war BND-Präsident Bruno Kahl zu Gesprächen in Kiew. Er wurde im Auto aus dem Land gebracht, auf den verstopften Autobahnen, über die auch Hunderttausende Ukrainer gen Westen flüchteten.

          Helene Bubrowski
          Politische Korrespondentin in Berlin.

          Spott ergoss sich über den BND. Der Besuch des Präsidenten wurde als Beweis dafür gewertet, dass die Behörde keine Ahnung von dem bevorstehenden Kriegsbeginn hatte. Das passte gut ins Bild des Dienstes, der sich schon in der Frage verschätzt hatte, wann die Taliban die Macht in Afghanistan übernehmen. Und zum Jahresende kam dann noch ein Spion in den eigenen Reihen, der Informationen an Moskau weitergegeben haben soll.

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