Geltungssucht oder Naivität?
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Können sie ihre Posten behalten? Sohn, Schott und Hessel Bild: Reuters
Die Affäre um einen angeblichen Bluttest zur Früherkennung von Krebs und die Frage, wie es zur Ankündigung in der „Bild“-Zeitung kam, bedrohen aktuell die Exzellenz der Universität Heidelberg.
Es ist ein Wissenschaftskandal, der alles hat, was eine klebrige Affäre ausmacht: Ein offenbar geltungssüchtiger Professor und Klinikdirektor für Gynäkologie, das schwierige Thema Krebs, persönliche Verbindungen zu einem vorbestraften Immobilienunternehmer, Hunderte von Blutproben, Kabale und Eitelkeiten innerhalb einer Forschergruppe, persönliche Netzwerke, knallende Schlagzeilen in der „Bild“-Zeitung und schillernde Figuren wie den früheren österreichischen Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Es geht um einen Bluttest zur Krebsfrüherkennung, der, wie es bei der Vorstellung durch Vertreter des Universitätsklinikums Heidelberg hieß, vor der Marktreife stünde. Doch einen zuverlässig funktionieren Test gibt es nicht.
Viel Zeit hat der Vorstand des Heidelberger Universitätsklinikums nicht, um den Imageschaden zumindest halbwegs zu reparieren, der entstanden ist. Denn am 19. Juli entscheiden Wissenschaftler, Wissenschaftsminister und der Bund über den Exzellenztitel für die Universitäten. Die Universität Heidelberg führt diesen Titel seit 2007.
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