https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidungsdebatte-gauck-juedischer-glaube-ist-teil-deutscher-kultur-11888692.html

Beschneidungsdebatte : Gauck: Jüdischer Glaube ist Teil deutscher Kultur

  • Aktualisiert am
Gauck: „Jüdisches Leben gehört zu Deutschland - heute und in Zukunft.“

Gauck: „Jüdisches Leben gehört zu Deutschland - heute und in Zukunft.“ Bild: dpa

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes dafür ausgesprochen, Juden in Deutschland die rituelle Beschneidung weiterhin zu ermöglichen.

          1 Min.

          Bundespräsident Joachim Gauck hat sich dafür ausgesprochen, Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland weiterhin die rituelle Beschneidung zu ermöglichen. Jüdische Lebenspraxis sei Teil deutscher Kultur. „Das ist selbstverständlich und muss selbstverständlich bleiben“, so der Bundespräsident am Donnerstag in einer Grußbotschaft zum jüdischen Neujahrsfest.

          Die Debatte über die rituelle Beschneidung war von einem Urteil des Kölner Landgerichts ausgelöst worden, wonach sie eine strafbare Körperverletzung ist. Das Urteil hatte einen Sturm der Entrüstung in der jüdischen Welt ausgelöst. Unter anderem bat der israelische Staatspräsident Schimon Peres Deutschland, das Ritual der Beschneidung zu schützen. Gauck sagte, er verstehe die Sorge um die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland aber er teile sie nicht.

          Gacuk äußerte auch seine Bestürzung angesichts von Drohungen gegen jüdische Menschen in Deutschland. Erst kürzlich war ein Rabbiner in Berlin angegriffen und verletzt worden. „Das ist ein beschämender Vorgang, der alle Menschen guten Willens in unserem Land empört. Solche Untaten müssen streng verfolgt und bestraft werden“, schrieb Gauck nach Angaben des Präsidialamtes. Manche sorgten sich deshalb um die Zukunft des jüdischen Lebens. Gauck: „ Jüdisches Leben gehört zu Deutschland - heute und in Zukunft.“

          tderdd

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Cherson unter Beschuss : Erst die Flut, dann die Granaten

          Im Süden der Ukraine versuchen Helfer mit Fischerbooten, die Menschen aus ihren Häusern zu retten. Doch der Krieg macht keine Pause. Eine Reportage aus dem überschwemmten Cherson.
          Eine Frau in Cherson weint, als sie aus einem überfluteten Viertel evakuiert wird.

          Nach dem Dammbruch : Die grausame Gleichgültigkeit der Besatzer

          Auch im Umgang mit den Menschen in den Überschwemmungsgebieten im Süden der Ukraine zeigt sich, für welche unterschiedlichen Werte die russischen Aggressoren und die Ukraine stehen.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.