
Sind die Berliner Wähler getäuscht worden?
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Katina Schubert und Klaus Lederer (beide Linkspartei), Franziska Giffey (SPD), Bettina Jarasch (Grüne) und Raed Saleh (SPD) zum Auftakt der Koalitionsgespräche vor dem Brandenburger Tor Bild: dpa
Die SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey hatte auf die bürgerliche Mitte gezielt und ist auf Rot-Grün-Rot eingeschwenkt. Viele Berliner sind entsetzt. Geht das Chaos in der Hauptstadt jetzt weiter?
Berlin ist eine interessante und freiheitliche Stadt. Sie wäre noch lebenswerter, wenn ein paar grundlegende Dinge funktionieren würden. Wenn man in die Ferien fliegen könnte, ohne aufgefordert zu werden, vier Stunden vorher am Flughafen zu sein. Wenn man ein Auto anmelden oder einen Personalausweis verlängern könnte, ohne wochenlang auf einen Termin zu warten. Wenn man wählen gehen könnte, ohne stundenlang in der Schlange zu stehen, ohne dass die Wahlzettel ausgehen und am Ende noch falsch ausgezählt wird. Die Verwaltung Berlins sei heute „schlechter aufgestellt als jede Kreissparkasse“, es gebe in der Stadt „so etwas wie eine kollektive Verantwortungslosigkeit“. Das hat dieser Tage der Sozialdemokrat Klaus Wowereit gesagt, Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister.
Berlin wäre noch schöner, wenn die Straßen sauberer und die Sicherheit höher wäre. Wenn sich die regierenden Parteien nicht nur um ihre Kernklientel, sondern um die ganze Stadt kümmern würden. In den vergangenen fünf Jahren hatte die Hauptstadt eine Regierung aus einer ziemlich linken SPD, linken Grünen und der Linkspartei, die ihre politische Ausrichtung im Namen trägt. Hingekriegt hat diese Koalition nicht allzu viel.
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