Bericht der Bundesregierung : Integrationsziele nur teilweise erreicht
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Die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer stellt am Donnerstag ihren Bericht vor Bild: dpa
Einwanderer in Deutschland verlassen nach einem Regierungsbericht die Schule immer noch häufiger ohne Abschluss als einheimische Schüler. Allerdings sind sie seltener arbeitslos als noch vor einigen Jahren.
Einwanderer in Deutschland sind zwar seltener arbeitslos als noch vor einigen Jahren, aber verlassen die Schule immer noch häufiger ohne Abschluss als einheimische Mitschüler. Das geht aus dem Regierungsbericht zum Fortschritt der Integration hervor, den die Integrationsbeauftragte Böhmer (CDU) am Donnerstag in Berlin vorstellte.
Während nur 1,6 Prozent der deutschen Schüler keinen Schulabschluss erreichen, sind es bei den Einwanderern 4,4 Prozent. 19 Prozent der Einwanderer eines Altersjahrgangs können auch am Ende der Schulzeit noch nicht richtig lesen. Eigentlich hatten sich die Bundesländer im Nationalen Integrationsplan vor fünf Jahren vorgenommen, die Leistungen der ausländischen Schüler bis Ende 2012 an die der anderen anzugleichen und die Quote der Schulabbrecher zu halbieren. Das sei wohl nicht mehr zu schaffen, sagte Frau Böhmer.
Noch immer schicken nur 12,2 Prozent der ausländischen Eltern ihre Kinder unter drei Jahren in die Kindertagesstätte, bei den deutschen Eltern sind es mehr als doppelt so viele (27,7 Prozent). Bei Kindern, die älter sind als drei Jahre, gibt es in dieser Hinsicht kaum noch Unterschiede. Allerdings hat einer von drei der 20 bis 30 Jahre alten Einwanderer nach wie vor keine betriebliche Ausbildung und auch kein Studium absolviert.
Aus der Vereinbarung von Bund und Ländern, mehr Einwanderer für den öffentlichen Dienst anzuwerben, ist nichts geworden, ihr Anteil hat seit dem Jahr 2005 sogar leicht abgenommen. Die Anzahl der ausländischen Pädagogen in Schulen und Kindergärten ist allerdings gewachsen. Nach der Statistik werden Ausländer auch doppelt so oft vor Gericht verurteilt wie Einheimische, wobei nur Menschen mit ausländischem Pass erfasst werden, nicht aber Einwanderer mit deutscher Staatsbürgerschaft. Dieser Statistik müsse man sich stellen, es müsse noch mehr zur Vorbeugung getan werden, um bei gefährdeten Jugendlichen einzugreifen, was eine engere Zusammenarbeit mit Polizei, Jugendämtern und Gerichten erfordere, sagte Frau Böhmer.