Bayerns rhetorische Schneekanone
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Hubert Aiwanger bei einem Auftritt in Abensberg im September. Bild: dpa
Der Vorsitzende der Freien Wähler eckt mit seinen zugespitzten Positionen oft an – und baut sich so im Netz eine zweifelhafte Fangemeinde auf. Warum tut er das?
Kürzlich, in einer Diskussionsrunde des Bayerischen Fernsehen, wurden die anwesenden bayerischen Spitzenpolitiker gefragt, wie sie ihre Politik im Landtagswahljahr 2023 auf den Begriff bringen würden. Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Freien Wähler, sagte: „Politik mit gesundem Menschenverstand.“ Was darunter zu verstehen ist, darüber gehen die Ansichten auseinander – gerade Aiwanger wird der gesunde Menschenverstand gern abgesprochen, zumal in den sozialen Medien. Das liegt auch daran, dass er gerade dort am meisten Anlass dafür bietet.
Es ging los mit seinem nachdrücklichen Einsatz für die staatliche Subventionierung von Schneekanonen – eine Debatte, die nicht leicht zu gewinnen ist. Man erinnere sich an die Bilder von den Olympischen Winterspielen in Peking. In Deutschland schüttelte man den Kopf über weiße Bänder in ansonsten schneeloser Landschaft. Derlei gab es bis zuletzt auch in den Alpen. Aiwanger hat für die Beschneiung der Pisten Argumente, die auch von anderen geteilt werden. „Wenn wir nicht beschneien, fahren die Touristen eben nach Österreich. Dann verdienen wir kein Geld, und der Umwelt ist erst recht nicht gedient“, sagt er der F.A.Z.
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