Annalena Baerbock und Robert Habeck im Januar 2018 in Hannover Bild: Picture-Alliance
Die Grünen sind in Umfragen inzwischen unangefochten die zweitstärkste Kraft. Nun streben sie auch nach der Kanzlerschaft. Mit wem haben sie die besseren Chancen?
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Die Grünen wollen zur Bundestagswahl erstmals in ihrer Geschichte mit einem Kanzlerkandidaten antreten. Die FDP hat das auch schon versucht. Vor zwanzig Jahren, mit verheerendem Ergebnis. Lässt sich das vergleichen? Müssen die Grünen gewarnt sein vor ihrer Entscheidung, die kurz nach Ostern fallen soll? Eigentlich ist es gar nicht so sehr die Entscheidung der Partei, auch wenn am Ende ein Parteitag zustimmen muss. Vielmehr müssen die beiden Vorsitzenden Annalena Baerbock oder Robert Habeck es untereinander ausmachen, wer die Sache übernimmt. Und tatsächlich werden sie es unter vier Augen klären, im „vertrauten Gespräch“, wie Habeck sagt.

Politischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.
Nach allem, was aus der Partei zu hören ist, wird es allerdings nicht die Frau, nur weil es unbedingt eine Frau sein soll. Und auch nicht Robert Habeck, nur weil er so populär ist, deutlich populärer als Baerbock, und speziell bei den weiblichen Wählern gut ankommt, die immerhin die Hälfte der Wählerschaft bilden. Nein, die Grünen denken da anders. Und deshalb heißt es nur etwas salomonisch: Es wird der von beiden Kanzlerkandidat, der nach Lage der Dinge die größten Chancen hätte. Hinter solch einem Satz steckt das neue machtpolitische Denken der Grünen. Und aus dem heraus ist überhaupt erst die Idee mit der Kanzlerkandidatur entstanden. Seit knapp zwei Jahren wird darüber diskutiert, in der Partei selbst, aber ebenso und besonders gern unter denen, welche die Partei nur beobachten. Hübsche Schlagzeilen gab es dabei schon wie „Baerbock wird Kanzlerin“ oder „Baerbock for Kanzlerin“. Dabei ist noch gar nichts entschieden, „wirklich nicht“, wie es aus der Berliner Parteizentrale heißt. Die Grünen tun genervt, dabei freuen sie sich über so etwas: Die Kanzlerkandidatur gilt schon jetzt als Erfolg, weil sie die Partei im Gespräch hält, trotz Corona.
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